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NaWaRo-Fahrradteile in der Entwicklung

NaWaRo-Fahrrad Prototyp

Unser aktueller Prototyp mit Diamantrahmen ist aus regionalen Hölzern gefertigt. Der Rahmen besteht aus Eschen-, Eichen- und Buchenholz, es wurden spezielle 5mm-Latten und -Platten mit wasserfestem Holzleim verklebt. Die Knotenpunkte an Steuerrohr, Tretlager und Sitzrohr  sind mit Hilfe von Fingerzinkenverbindungen gefügt. Die NaWaRo-Metallverbindungen der Metallrohrhülsen und gelaserten Ausfallenden mit dem Holzrahmen wurden mit Hanffaser-Bioepoxidharz realisiert. Ober-, Unter- und Sitzrohr sind innen hohl um überflüssiges Material zu sparen, wie bei jedem Metallfahrradrahmen auch. Dieser Prototyp ist mit Hartwachs behandelt worden, es bieten sich aber auch andere Oberflächenbehandlungen an, wie z.B. Bio-Bootsklarlack auf Leinölbasis.

Fahrradrahmen

Inzwischen wurden der NaWaRo-Fahrradrahmen, sowie eine spezielle Rahmenlehre zur Fertigung weiter entwickelt. Aktuell wird ein neuer Rahmen-Prototyp, aus Robinenholz geleimt, fertiggestellt, um damit ein neues NaWaRo-Fahrrad montieren zu können.

Fahrradanhänger

Wir haben in Kooperation mit einer Partnerin einen speziellen Anhänger entwickelt, der in Zukunft als mobiler Imbissstand für Mexikanisches Bio-Fingerfood in Berlin unterwegs sein wird. Die Trispoke-Laufräder aus Multiplex-Birkenholz sind eine mehrsemestrige Eigenentwicklung.

Gepäckträger

Der Gepäckträger ist bereits sehr weit fortgeschritten. Für die Aufnahmefläche der Gepäcklasten wurde eine eigene Verleimungspressform entwickelt. Es können verschiedene Holzfurniere genutzt werden und an der Rückseite ist eine Fläche für die Montage unserer Bio-Kunststoffrückleuchte vorgesehen.  Standard-Fahrradtaschen können am Gepäckträger problemlos befestigt werden.

Laufräder

Neben den 20" Trispoke-Laufrädern für den Fahrradanhänger konzentrieren wir uns jetzt auf die Entwicklung von 28" Holz-Felgen, hierfür testen wir verschiedene Fertigungsmethoden.

Lenker

Der Lenker ist ebenfalls weit fortgeschritten. Ähnlich dem Gepäckträger gibt es eine Pressform für Starkfurnier mit deren Hilfe 2-3 Lenkerrohlinge gleichzeitig hergestellt werden können. Es gibt ebenfalls Versuchsreihen inwieweit mit Wasserdampf/Hitzebiegen Lenker produzierbar sind.

Gabel

Die Fahrradgabel ist ein hoch beanspruchtes Teil. Es gibt einen Prototyp mit Bambus und Schichtholz, ein ähnliches Modell wird aktuell mit regionalen Hölzern entwickelt.

Lampengehäuse

Wir entwickeln Gehäuse aus Bio-Kunststoff für Front- & Rückleuchte, sowie eine eigene Elektronik/Platine. Die fertigen Lampendaten sollen dann als Open-Source Datei für 3D-Drucker zur Verügung gestellt werden, so dass man sich seine eigene Lampe selbst drucken (lassen) kann.  

NaWaRo-Metall Verbindungen

Unser Ziel ist ein echtes Öko-Fahrrad aus regional-pflanzlichen Rohstoffen. Bisher werden Holz- bzw. Bambus-Metallverbindungen am Fahrrad mit  Hanffaser-Bioepoxidharz Verbundwerkstoffen realisiert. Epoxidharz ist ein gesundheitsschädlicher und schwer recyclebarer/entsorgbarer 2-Komponentenkleber - also alles andere als "Öko". Deshalb sind wir dabei Alternativen für diese Fügestellen zu entwickeln - mit oder ohne Naturfaseranteil.

Rechts sieht man den vorderen Teil eines Holz- bzw. Bambusfahrradrahmens mit  Steuerrohrhülse aus Metall, die grünen Bereiche stellen Bio-Klebeverbindungen ohne/mit Fasern dar.

Dieses Teilprojekt ist eine Kooperation mit dem Sonderforschungsbereich: http://sustainable-manufacturing.net 

 

Stoffliche Nutzung NachWachsender Rohstoffe

Der Nutzung von NaWaRo als Werkstoffe sollte ein deutlich höherer Stellenwert als der energetischen Nutzung eingeräumt werden, u.a. weil:

  • Nutzpflanzen wachsen direkt mit Sonnenenergie, d.h. es besteht durch die Rohstoffwende ein gigantisches Energieeinsparpotential, da die aufwändige Produktion von künstlichen Materialien minimiert wird       
  • langlebige Produkte aus Nutzpflanzen binden langfristig Kohlenstoff aus atmosphärischem CO2
  • lokale NaWaRo vermeiden Emissionen und Energieverschwendung durch unnötigen Transport    
  • lokal angebaute und verarbeitete Rohstoffe stärken die regionale Wirtschaft
  • so kann die Vision einer regionalen Kreislaufwirtschaft Realität werden      
  • am Ende des Produktlebenszyklus ist immer noch ein energetische Verwertung möglich   

Die Rohstoffwende
Es geht auch darum zu zeigen, dass NaWaRo im Hinblick auf die kommende Erdöl- & Ressourcenverknappung, die konventionellen Rohstoffe im großen Stil ersetzen können.
In diesem Zusammenhang möchten wir den Begriff der "Rohstoffwende" bekannt machen. Die Rohstoffwende bedeutet die schnellstmögliche Umstellung auf NaWaRo als hauptsächliche industrielle Rohstoffbasis. Die Logistik- & Produktionsketten sowie die Bauteilfertigung auf Basis von NaWaRo unterscheiden sich von der auf metallischer und fossil-polymerer Grundlage. Insofern müssen Prozesse und Techniken umstrukturiert und erweitert, bisweilen auch Innovationen geschaffen werden, um komplexe und hoch belastbare Teile für Fahrräder und andere Produkte entwickeln zu können.

Weitere Informationen:

Das nova-Institut nutzt und kreiert Expertenwissen und innovative Technologien, um den Einsatz Nachwachsender Rohstoffe in stofflicher und energetischer Nutzung voran zu treiben.
Webseite: http://www.nova-institut.de/nr
Link: NaWaRo-Übersichtsgrafik

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe Als Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz unterstützt sie Forschung, Entwicklung, Demonstration, Markteinführung und Fachinformation/ Öffentlichkeitsarbeit zu nachwachsenden Rohstoffen.
Webseite: http://NachWachsende-Rohstoffe.de
 

NDR Film: Bis zum letzten Tropfen

Peak Oil - das nahe Ende des Erdöls
Wir möchten Dir unbedingt diesen wichtigen Film weiterempfehlen.
Bitte jetzt gleich anschauen:
www1.ndr.de/flash/mediathek/mediathek.html

"...Produktion von Plutonium - das tatsächlich ein Stoff der Hölle ist - vermeiden. Physikalisch gesehen könnte man übrigens sogar Atommüll komplett entschärfen. Aber das wäre ungeheuer energieaufwändig..." Quelle: tagesspiegel.de/politik/die-diktatur-des-jetzt-ueberwinden/3992668.html